Wie wird man ein Social Network Experte?

Geschrieben von M4W Kreativ*
Veröffentlicht am 6. November 2012
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Netzwerken ist dank der Sozialen Medien angesagter als je zuvor. Auch wenn das Konzept dahinter – nämlich Beziehungen aufzubauen und möglichst gewinnorientiert einzusetzen – schon fast so alt ist wie die Menschheit und Social Media erst vor ein paar Jahren (neu) erfunden wurde, hat diese „Freundlwirtschaft“ für manche noch immer einen negativen Beigeschmack.

Manche warten darauf, das aufgebaute Netzwerk nur für schlechte Zeiten, Krisen oder ähnliches zu gebrauchen. Was schade wäre, denn Facebook, LinkedIn/Xing, Twitter und Google+ bereits jetzt ausgiebig zu nutzen, kann nicht nur Spaß, sondern auch Sinn machen, um neue Geschäftskontakte zu pflegen oder die eigene Karriere zu fördern!

Erfolgreich zu netzwerken heißt, eine ganze handvoll Dinge richtig zu tun: Es bedeutet, mit den richtigen Leuten über die richtigen Kanäle verbunden zu sein, und sich aktiv in der richtigen Community mit den richtigen Inhalten einzubringen. Klingt irgendwie einfach – ist aber doch etwas komplexer: Die aufgezählten Punkte stellen nur die wichtigsten grundlegenden Aktivitäten dar, um einen erfolgreichen Push Ihres Unternehmens durchführen oder Ihre persönliche Karriere ankurbeln zu können. Sollten Sie sich jetzt fragen, wie das denn geht, lesen Sie einfach weiter, um über die Vorteile und die richtige Verwendung der verschiedenen Sozialen Netzwerke zu lernen.

Twitter: Die Person als Ganzes zählt – für alle

Auch wenn Twitter in unseren Breitengraden noch nicht allzu stark verbreitet ist, ist es die einzige „offene“ Social Network-Plattform dieser Art. „Offen“ bedeutet, dass man sich zu jeder und jedem verbinden kann, den man interessant findet. Gleichzeitig kann sich jeder mit Ihnen connecten, ganz unabhängig von irgendwelchen Beziehung zueinander. Man kann also Leuten folgen, die im gleichen Zielmarkt anzutreffen sind, um weitere relevante Kontakte zu finden oder um weitere Geschäftspartner und zukünftige Kunden zu akquirieren.

Offen bedeutet auch, dass man – zumindest lt. amerikanischen Verständnis – keine Scheu haben sollte, auch persönliche Sachen zu twittern. Immerhin geht es ja um die Person als „Ganzes“, und nur persönliche Anekdoten aus dem echten Leben – ob lustig oder traurig – machen aus einem Twitter Account die echte Real Life Person. Um das Interesse von potentiellen Followern zu wecken, sollte man seine Interessen und seine Berufung in der Biografie gut verständlich erklären. Allerdings hat man nur 160 Zeichen zur Verfügung sich selbst wiederzugeben, weshalb ein Link auf einen weiterführenden Blog oder einen online-Lebenslauf durchaus als wichtige und sinnvolle Ergänzung zu sehen ist. So sind auch in regulären Tweets Links zu weiterführende Blog-Artikel erwünscht.

Was allerdings keinen Sinn macht ist, wie besessen seine Anhängerschaft vergrößern zu wollen. Viel wichtiger als die tatsächliche Anzahl seiner Gefolgschaft sind die (meist noch wenigen) engagierten Follower. Diesen sollten man besondere Beachtung schenken und immer deren Fragen beantworten bzw. sich auf Diksussion einlassen, was durch voranstellen von @+Username direkt via Twitter gemacht werden kann.

Google+: Konstruktiver Content – für ausgewählte Kreise

Während Twitter eine internationale oder weltweite Anhängerschaft bildet – ohne der Möglichkeit, dies kontrollieren zu können – setzt Google+ (G+) auf die Idee verschiedener (Freundschafts-)Kreise. Mit G+ lassen sich Kreise mit dem Hauptzweck erstellen, dass ich diese meinen Bedürfnissen entsprechend aufteilen kann und in weiterer Folge meine Inhalte nur auf die ausgewählten verteile. Somit schaffe ich es einerseits, in meinen „Anhängerkreisen“ meine Follower (Freunde oder Fans) zu binden und andererseits, in anderen Kreisen (Chef, Kollegen, Geschäftspartner) meine Glaubwürdigkeit zu bewahren. Dank dieser Kreise findet man auf G+ sehr viele relevante Informationen zu verschiedenen Themen. Verfügt man bereits über einen G+-Account, sollte man diesen nicht vernachlässigen und weiterhin aktiv bleiben.

LinkedIn/Xing: Der Business-Auftritt – für alle

LinkedIn ist weltweit betrachtet das meist genutzte soziale Netzwerk für das Geschäfts-, Business- und Arbeitsleben. Im deutschsprachigen Raum trifft man hier eher auf Xing. Beide Netzwerke präsentieren die Lebensläufe und die verschiedenen Lebens- und Berufsstationen ihrer User. Der Sinn dahiner ist, seinesgleichen sowie potentielle oder zukünftige Kunden zu finden. Das Profil muss natürlich aktuell und sauber gehalten werden – vor allem im Bereich Ausbildung und Karriere. Die beiden Netzwerke werden gerne von Personalabwerber – neudeutsch Headhunter – genutzt.

Sollte man also gerade auf der Suche nach einem neuen Job sein, sollte man auf seine angegebenen Kompetenzen und Fähigkeiten achten und eine Zeile wie „IT-Experte mit Consulting-Erfahrung sucht neue Herausforderung“ hinzufügen. Hat man noch ein aufrechtes Arbeitsverhältnis, sollte man eher strategischer vorgehen und Angaben machen wie „Interessiert an Marketing und Recht“. Auf keinen Fall zu viele Interessengebiete angeben, denn das wirkt unseriös.

Wie man mehr Verbindungen bekommt

Sind Sie ein erfahrener Experte auf Ihrem Gebiet, der Ratschläge geben oder neue Leute treffen möchte, unbedingt die E-Mail-Adresse für alle sichtbar machen. Nicht jeder hat einen Premium-Account, aber die angegebenen Kontaktdaten geben direkte Kontaktmöglichkeiten und zeigen, dass Sie jederzeit erreichbar sind. Und das wiederum könnte rasch interessante und wertvolle Kontakte bringen. In vielen Fällen werden private statt berufliche E-Mail-Adressen bevorzugt. Vorteil: im Gegensatz zu beruflichen E-Mails müssen private nicht immer beantwortet werden. ;)

Das bringen die Gruppen

Viele Fachleute suchen neue Möglichkeiten und treten vielen verschiedenen Gruppen aus deren Arbeitsbereich bei. Es ist nicht unüblich, dass diese in 30 bis 40 Gruppen anzutreffen sind, mit der Hoffnung, von einem Personalchef angeworben zu werden. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus: Es bringt (fast) nichts! Das Problem ist, dass zB viele „Finanz-Gruppen“ überfüllt sind von Möchtegern-Experten und noch niemand kontaktiert, geschweige denn abgeworben wurde, nur weil man sich diversen Gruppe oder Channels anschließt.

Andererseits funktionieren Gruppen in anderen Bereichen – zB Marketing. Sogenannte Social Media Marketing Bloggers geben deren Business mehr Durchlässigkeit, indem aktuelle Artikel in relevanten Marketing-Gruppen gepostet werden. Dh ein Link zu einem selbst geschriebenen, den Benutzer- oder Expertenkreis angepassten Fachartikel mit kurzer Beschreibung könnte gut funktionieren, wenn die Gruppe versteht, um was es sich beim Artikel handelt und darauf hin interagiert und den Artikel kommentiert.

Denken wie ein Headhunter

Es gibt zwei wichtige Dinge die es zu beachten gilt, wenn man von einem Headhunter an- bzw. abgeworben werden möchte: Wohnort und Firmenname. Wollen Sie also zB Übersee – klassisches Beispiel in New York – arbeiten, sind aber – sehr wahrscheinlich – in Europa zu Hause, wird Sie wohl kaum ein NYC-Headhunter ansprechen. Für diese Jungs ist es zumeist nämlich relativ wichtig, dass Sie sich in der Stadt befinden, in der Sie Ihre Karriere anstreben – alles andere ist für sie Zeitverschwendung. Weiters suchen sie nach Mitarbeitern, die bereits bei ähnlich renommierten Firmen gearbeitet haben. Ohne angeführten Erfahrungen ist es fast unmöglich, dass Sie ein bekanntes Unternehmen abwerben wird. Eine weitere Vorbedingung neben seinem Profil diesbezüglich up-to-date zu halten ist, sein Profil optisch ansprechend und sauber zu gestalten (seriöses Profilfoto, schöne Zeilenschaltungen, keine Rechtschreibfehler usw.). Es soll rund wirken – und seriös bleiben. Kleiner Tipp hierzu: Nach Kontaktaufnahme eines Headhunters diesen auf keinen Fall als Freund in sein Netzwerk hinzufügen! Es wirkt unseriös, wenn sich mehr als zwei Headhunter im Netzwerk befinden. Außerdem ist es unnötig, denn wenn Sie für eine bestimmte Position die notwendigen Kriterien haben, wird er/sie Sie ohnehin direkt kontaktieren. Außerdem werden die meisten Aktivitäten und Profiländerungen in einer Art History gespeichert, was jeder Ihrer Freunde sehen kann und mit einem leichten Verzweifeln interpretieren könnte.

Facebook: Privater Content – für viele „Freunde“

Möchten Sie das volle Potential von Facbook nutzen? Dann sollten Sie sich Gedanken über Ihre bisherige Nutzung machen. Die meisten Leute verwenden Facebook privat, weshalb sich Facebook von LinkedIn/Xing erheblich unterscheidet, da es sich meist um Freunde und (mehr oder weniger) gute Bekannte handelt. Es wird in meist entspannter und ausgelassener Art und Weise gepostet. Die geposteten Beiträge können Ihren beruflichen Alltag durchaus ergänzen. Meist ist jedoch das Gegenteil der Fall (zB Partyfotos). Es ist nicht unüblich, zusätzlich eigene Tweets auch in Facebook zu posten.

Wie auch immer sollte Facebook immer mit einer gewissen Vorsicht genossen werden. Zuviele Neider und Langweiler warten auf kontroverse Fotos und Inhalte, weshalb solche Beiträge wirklich nur für ausgewählte Freunde sichtbar sein sollten. Diese Option – Beiträge nicht für alle sichtbar zu machen – gab es übrigens vor Google+ auf Facebook noch nicht. Außerdem sollte man Beiträge vermeiden, welche andere Freunde oder Freundesfreunde beleidigen könnten. So aufrecht und aufmerksam man im echten Leben ist, sollte man auch auf Facebook sein: Ehrliche und interessante Diskussionen führen, nicht nur nehmen sondern auch geben. Also ab und zu selbst etwas posten oder zumindest andere Beiträge kommentieren und teilen, und nicht nur (passiv) lesen. Vergessen Sie dabei nie, dass Headhunter oder zukünftige Kollegen und Parnter Ihr Facebook-Profil durchstöbern werden und Sie danach beurteilen können!

Klar ist, sobald Sie eines dieser Sozialen Plattformen nutzen, netzwerken Sie. Was immer Sie digital öffentlich preisgeben, bleibt für immer im Internet. Zweimal nachdenken schadet also nicht.

Wir stehen für weitere Fragen gerne zur Verfügung und bieten auch Fachvorträge zu dieser Thematik. Sollten Sie daran interessiert sein, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufname. Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre beruflichen und geschäftlichen Absichten und viel Spaß bei Ihren Netzwerk-Tätigkeiten!

 

Quelle: socialbakers.com

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