Erster Computervirus feiert Jubiläum

Geschrieben von Agentur M4W
Veröffentlicht am 24. Januar 2011
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Im Januar 1986 wurde nachweislich die erste Vireninfektion auf einem Großrechner an der FU Berlin entdeckt. Dieser konnte sich allerdings nicht verbreiten und war somit für Endbenutzer ungefährlich.

Hingegen starkt verbreitet – und das in einer Zeit ohne Internet – hat sich der Brain-Virus genannte Virus zweier Software-Händler aus Pakistan im Jahr 1986. Dies gilt als die Geburtsstunde des ersten Virus für das Betriebssystem MS-DOS. Die beiden Händler verkauften billige Raubkopien von Originalsoftware. Dies war möglich, da dort das Kopieren von Software nicht strafbar war. Jeder Softwarekopie legten sie den Virus bei, der den Zweck haben sollte, die Kunden an den Händler zu binden. Diese infizierten Dateien verkauften sie aber überwiegend an ausländische Kunden. So überrascht es nicht, dass sich dieser Virus sogar bis in die USA verbreitete. Das Programm war übrigens relativ harmlos, da es nur das Inhaltsverzeichnis der befallenen Disketten in Brain umbenannte.

Zwar lieferte Fred Cohen bereits 1984 in seiner Doktorarbeit Computer Viruses – Theory and Experiments – darin wurde ein funktionierendes Virus für das Betriebssystem Unix vorgestellt – den ersten Computervirus. Dieser hatte jedoch nur theoretische Relevanz und hat in der Praxis keine fremden Rechner befallen.

Noch 1988 wurden die ersten Antivirenprogramme herausgebracht, vor allem um große Unternehmen zu schützen. Im Jahr 1989 erschien mit V2Px dann das erste polymorphe Virus, das sich selbst immer wieder neu verschlüsseln konnte und nur sehr schwer zu entdecken war. Die Verbreitung von ähnlich komplexen und hartnäckigen Viren war der Durchbruch für die ersten AntiVirus-Produkte, welche heute aus Sicherheitsgründen nicht mehr wegzudenken wären.

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